Dres.med. Andreas Spiegl, Agnes Bitterlich; Ulrike Plail, Alexander Baur
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Geschichtliches

Die Chirotherapie (von griech. “chiros” = “Hand”) ist eine sehr alte Behandlungsmethode. Bereits vor den alten Griechen hatten die Inder erkannt, dass man mit Handgriffen wirbelsäulenbedingte Krankheiten behandeln kann. Seit dem Mittelalter gibt es Aufzeichnungen über die manuelle Behandlung der Wirbelsäule. Im späten Mittelalter ging diese Behandlungsmethode auf Laienbehandler über und wurde erst im vorigen Jahrhundert über eine zunehmende Akzeptanz in der Schweiz und den USA auch bei uns wieder salonfähig. Man nahm lange an, dass Verrenkungen und Einklemmungen von Nerven eine Rolle spielen könne. Deshalb sind derartige Bezeichnungen auch heute gebräuchlich, obwohl sie nicht zutreffen.

Was ist Chirotherapie?

Die Chirotherapie ist die Behandlung von reversiblen Funktionsstörungen der Wirbelsäule und der Gelenke (sog. “Blockierungen”) durch Handgriffe. Es handelt sich also um eine wirkliche BeHANDlung im engeren Sinn. Die Diagnose erfolgt durch eine genaue segmentale manuelle Untersuchung, wobei der erfahrene Chirotherapeut sofort die Problemzonen ertastet. Ein Chirotherapeut ist ein Arzt – gleich welcher Fachrichtung – , der sich diese Zusatzbezeichnung durch entsprechende Kurse und Prüfungen erworben hat.

Die Blockierung

Eine Blockierung führt nach einiger Zeit zu Schmerzen und vielfältigen anderen Beschwerden, die zunächst oft gar nicht mit Funktionsstörungen der Wirbelsäule in Verbindung gebracht werden. Manchmal treten derartige Blockierungen bereits in frühester Kindheit auf, woraus sich leider für viele Patienten Fehldiagnosen und lange Leidenswege ergeben. Der Erfolg der Chirotherapie hängt allerdings entscheidend von der Erfahrung und vom Können des Therapeuten ab.

Die Symptome

Leider bestehen noch immer große Vorurteile und falsche Vorstellungen über die Chirotherapie. Die moderne Chirotherapie ist jedoch inzwischen standardisiert, wissenschaftlich etabliert und fundiert und unterscheidet sich erheblich von den früher geübten Methoden. Dabei ist die Chirotherapie keine Allheilmethode, aber es gibt eine Reihe von Krankheitsbildern, die durch Blockierungen verursacht (und leicht übersehen) werden:

  • Kopfschmerzen, Dreh- und Schwankschwindel, Hörstörungen, Tinnitus, Hörsturz, Sehstörungen, Kloßgefühl, rauher Hals und rauhe Stimme, Konzentrationsstörungen, rasche Ermüdbarkeit, Schlafstörungen, psychische Störungen, besonders Depressionen und Reizbarkeit, fortgeleitete Schmerzen in Schulter und Ellenbogen sind häufig Begleitsymptome bei Blockierungen der Halswirbelsäule
  • Schulterschmerzen, Oberbauchbeschwerden, Schmerzen zwischen den Rippen, Herzbeschwerden, Störungen der Atmung, Magen- und Verdauungsstörungen treten bei Blockierungen der Brustwirbelsäule auf
  • Schmerzen in der Nierengegend, Darmkrämpfe, Unterleibsbeschwerden bei Frauen, Prostatabeschwerden, Leistenschmerzen, Hüftbeschwerden, Schmerzen am hinteren Oberschenkel, unklare Beschwerden der Beine und der Knie, Fuß- und Fersenschmerzen finden sich oft bei Blockierungen der Lendenwirbelsäule und des Ileosakralgelenkes

Häufig finden sich Blockierungen in mehreren Abschnitten der Wirbelsäule. Die Ursache der Beschwerden kann dabei weit entfernt von der Stelle liegen, an der die Beschwerden empfunden werden. Es ist deshalb auch immer (zumindest bei der Erstuntersuchung) die gesamte Wirbelsäule zu untersuchen. Auch bei nachgewiesenen Bandscheibenschäden kann die Chirotherapie manchmal hilfreich sein; denn oft ist nicht der Bandscheibenvorfall selbst die Ursache von Beschwerden sondern eine Blockierung in einem anderen Segment.

Die Anamnese

Wichtige Hinweise auf das Vorliegen einer Blockierung ergeben sich bereits aus der Krankengeschichte. Wichtig sind Angaben über Schmerzen, die in Abhängigkeit von bestimmten Bewegungen oder Körperhaltungen auftreten.

Die Untersuchung

Grundlage jeder erfolgreichen Chirotherapie ist zunächst eine exakte segmentale Untersuchung der Wirbelsäule. Ein normales Gelenkspiel zeigt einen elastischen Anschlag in der Endstellung, während bei einer Blockierung die Bewegung abrupt endet, so als ob man gegen eine Wand stößt. Gleichzeitig stellt man zumeist eine verminderte Beweglichkeit fest. Im Bereich der Blockierung tastet man eine Verhärtung der tiefen Rückenmuskulatur (“Irritationszone”), an der Halswirbelsäule sind diese Irritationszonen erbsen- bis bohnengroß, an der Lendenwirbelsäule kann man mitunter bis eigrosse walzenförmige Verhärtungen tasten. Die Schmerzhaftigkeit dieser Blockierungen nimmt meist bei Bewegung in eine Richtung oder in mehrere Richtungen zu. Die Chirotherapie wird ausschließlich in die “freie”, d.h. nicht schmerzhafte Richtung durchgeführt.

Die Behandlung

Die eigentliche Behandlung gliedert sich in mehrere Abschnitte:

  • Kontaktaufnahme zur blockierten Struktur (meist Quer- oder Dornfortsatz)
  • Einstellen der Ausgangsspannung
  • Probezug: Hierbei wird die Bewegung unter Beibehaltung der Ausgangsspannung in die Richtung des späteren Impulses verstärkt und zwar so, dass das Bewegungsausmaß über das des späteren Impulses weit hinaus geht. Hierdurch können Gegenanzeigen gegen eine Therapie mit Impuls mit großer Treffsicherheit ausgeschlossen werden.
  • Der Impuls, der in kürzester Zeit, mit minimalem Bewegungsausschlag und mit minimalem Kraftaufwand auszuführen ist. Der Impuls kann, muss aber nicht immer, von einem Knacken begleitet sein.Oft ist ein Impuls überhaupt nicht nötig, weil sich viele Blockierungen -gute Technik vorausgesetzt- bereits bei Spannung und Probezug lösen.

Der Erfolg

Der Erfolg der Behandlung kann vom Therapeuten sofort kontrolliert werden: Er wird feststellen, dass die vorher vorhandene Irritationszone verschwunden ist und der Patient meist sofort eine Erleichterung verspürt.

Die Nachbehandlung

Erst nach Beseitigung der Blockierungen ist eine Nachbehandlung wie z.B. Krankengymnastik sinnvoll, besonders um Rückfälle zu vermeiden. Ganz wichtig ist jedoch die aktive sportliche Betätigung wie Gehen, richtiges Radfahren, in Maßen Jogging und Schwimmen. Denn nur eine kräftige Muskulatur kann die Wirbelsäule halten, stützen und entlasten und damit zu einem gesteigerten Wohlbefinden und einem dauerhaften Behandlungserfolg beitragen.

Kann die Wirbelsäule durch häufige Manipulationen “ausleiern”?

Bei begleitenden funktionellen Störungen der Wirbelsäule kann es durchaus erforderlich sein, häufiger chírotherapeutisch zu behandeln. Ein “Ausleiern” der Gelenke würde voraussetzen, dass durch die Manualtherapie jedes mal kleine Bindegewebsverletzungen im Sinne von Verstauchungen entstehen. Wird die beschriebene Technik angewandt, so sind derartige Verletzungen mit Sicherheit auszuschließen. Allerdings wird sich Ihr behandelnder Manualtherapeut überlegen, andere Verfahren mit einzubeziehen, wenn nach mehreren Behandlungen ein dauerhafter Erfolg ausbleibt (siehe auch: Akupunktur, Neuraltherapie).

Gibt es Gegenanzeigen gegen die Anwendung der Chirotherapie?

Als Gegenanzeigen werden immer wieder genannt: entzündliche (“Sponylitis” oder “Spondylodiszitis”) neoplastische (Tumor oder Metastasen) oder traumatische (Verletzung, Fraktur) Prozesse der Wirbelsäule, akute Bandscheibenvorfälle und Instabilitäten. Karel Lewit, einer der “Väter der Manualtherapie” in Mitteleuropa schreibt demgegenüber: “Eine eigentliche Kontraindikation (Gegenanzeige), bei der wir den Patienten gefährden könnten, gibt es nicht”, wenn der Therapeut das Grundprinzip einer Manipulation ausschließlich in die bewegungsfreie Richtung eines Wirbelsegmentes beachtet. Er will damit sagen, dass natürlich auch bei einem frischen Bandscheibenvorfall oder einem Entzündungprozess natürlich Manipulationen in von diesen Krankheitsprozessen nicht betroffenen, aber reflektorisch funktionsgestörten Segmenten möglich und auch sinnvoll sind.

Gibt es Komplikationen?

Die Häufigkeit von Komplikationen durch die Chrotherapie beträgt nach Angaben der Literatur 1:400000 bis 1: 1,2 Millionen; d.h. auf ungefähr 1 Million Behandlungen kommt eine schwere Komplikation. Nennen Sie mir irgendeine andere Behandlungsmethode mit einer so geringen Nebenwirkungsrate. Einzelfälle wurden beschrieben, in denen ein bis dahin stummer Bandscheibenvorfall nach einer Manipulation dann plötzlich Symptome bis hin zu Lähmungen machte. Im Zeitraum von 1966-1993 wurden in der englischsprachigen Weltliteratur insgesamt 115 Fälle eines Einrisses eines Halsgefäßes (arteria vertebralis) nach chiropraktischer Behandlung der Halswirbelsäule von Erwachsenen beobachtet. Hierbei ist zu bedenken, dass derartige “Vertebralisdissektionen” in der überwiegenden Zahl spontan auftreten, d.h. unabhängig von vorausgegangenen Verletzungen. Typische Symptome derartiger spontaner Dissektionen sind Nackenschmerzen. Es ist davon auszugehen, dass ein Teil der Patienten, die nach Manipulationen eine Vertebralisdissektion aufwiesen, wegen der Symptome einer bereits bestehenden spontanen Dissektion überhaupt einen Manualtherapeuten aufgesucht haben. Ob durch die Manualtherapie eine Verschlimmerung in dieser Situation eingetreten ist, lässt sich aus der Literatur nicht ablesen. Wir gehen davon aus, dass durch noch schonendere Techniken selbst diese seltenen Komplikationen zum großen Teil noch vermieden werden können.

Das Fazit:

Es gibt kaum einen Patienten mit einer chronisch neurologischen Krankheit oder mit chronischen Schmerzen, der im Verlauf dieser Erkrankung nicht funktionelle Störungen von Wirbelsäulensegmenten entwickelt. Diese “Blockierungen” können -unbehandelt- den Krankheitsverlauf komplizieren und zu einer eigenständigen Krankheit führen. Es ist für jeden dieser Patienten lohnend, sich von einem erfahrenen Chirotherapeuten untersuchen und behandeln zu lassen. Die Chirotherapie hat sich millionenfach als nebenwirkungsarme und äußerst effektive Behandlungsmethode bewährt.

Aktuelles

>>Wir gratulieren unserer MFA Lena Forsthofer sehr herzlich zur bestandenen Prüfung zur Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen und freuen uns über nun noch mehr Expertise in unserem MFA-Team !

>Wir gratulieren unserer MFA und VERAH Stephanie Genzel sehr herzlich zur nun auch noch erfolgreich abgelegten Prüfung zur Nicht-ärztlichen Praxisassistentin (NäPa). Entsprechend hervorragend qualifiziert ist sie ein wichtiger Baustein, um unsere Hausbesuchstätigkeit weiter aufrecht halten zu können.

>> Wir verabschieden unseren Weiterbildungsassistenten, Herrn Dr. Benedikt Hohlfeld, der sich demnächst seiner Facharztprüfung unterziehen wird , danken ihm für seine Mitarbeit in unserer Praxis und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute!

>>Nachdem wir die Stellen bislang nicht nachbesetzen konnten sind wir gezwungen, unsere Sprechstunden anzupassen. Herr Baur wird im Zuge dessen, ebenso wie Dr. Spiegl, nur noch in der Praxis in Murnau arbeiten. Für die Praxis in Eschenlohe konnten wir Dr. Franz Schaffer gewinnen, der einige Stunden seines Ruhestandes opfert, um dort die Versorgung weiter aufrecht zu erhalten. Herzlich Willkommen zurück, Dr. Schaffer!

>>Das eRezept für PatientInnen der gesetzlichen Krankenkassen ist da! Künftig erhalten Sie Ihre Medikamente direkt in der Apotheke, indem Sie nach Folge-Bestellung oder Neu-Verordnung bei uns dort Ihre Versichertenkarte vorzeigen. Bitte beachten Sie, dass wir eRezepte nur ausstellen können, wenn Ihre Versichertenkarte im aktuellen Quartal bereits eingelesen ist und planen (bei Folge-Rezepten) eine Bearbeitungsdauer von 1 Werktag von Bestellung bis Abholung aus der Apotheke ein !

>>Für unsere Videosprechstunde bekommen Sie einen link per SMS auf Ihr Mobiltelefon (bitte stellen Sie für die vereinbarte Zeit eine ausreichende Datenverbindung sicher!). Wenn Sie diesen anklicken befinden Sie sich in unserem virtuellen Wartezimmer. Bitte verlassen Sie dieses nicht, bis sie drankommen- es kann durchaus auch bei der Videosprechstunde zu Wartezeiten kommen, wenngleich wir natürlich auch hier bemüht sind, diese kurz zu halten.

>> Unsere Praxen dürfen bei Infekten (Schnupfen, Halsschmerzen,Husten,Heiserkeit, Fieber,Erbrechen,Durchfall,Bindehautentzündung etc.) nur mit FFP-2-Masken oder chirurgischem Mund-Nasenschutz betreten werden!

>>Aus gegebenem Anlass möchten wir Sie herzlich bitten, organisatorische und nicht-dringliche Terminwünsche möglichst NACHMITTAGS auf unseren Anrufbeantworter zu sprechen. Unsere Mitarbeiterinnen werden der schieren Masse an Anrufen vor allem am Vormittag nicht mehr Herr und dringliche medizinische Anliegen werden so u.U. verzögert bearbeitet! Wir bitten Sie insgesamt auch um Geduld und Freundlichkeit in diesen schwierigen Zeiten: Wir arbeiten mittlerweile anhaltend über unsere Belastungsgrenzen hinaus. Wenn wir durchhalten sollen geht das nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme und einem höflichen Miteinander!

>> Bitte nutzen Sie- sollten Sie ein anderes Anliegen als einen Sprechstundentermin bei uns haben- wenn irgend möglich unsere Angebote wie unseren Anrufbeantworter (Durchwahl -0), Rezept-Anrufbeantworter (Durchwahl -11) sowie unsere App Patmed®, mit der Sie unkompliziert per Messenger mit uns Kontakt aufnehmen können, Ihre Befunde abrufen können und nun auch sogar Ihre Rezepte bestellen können (wir hinterlegen sie dann in der Plexiglas-Box an den jeweiligen Praxis-Türen).
So können wir unser Ziel, den Praxisablauf möglichst geordnet zu gestalten und die Infektionsgefahr in Innenräumen für Sie und uns zu minimieren, erreichen, indem sich nur wenige Patienten zur gleichen Zeit in der Praxis aufhalten. Bitte haben Sie Verständnis, dass bei zu hohem Patientenaufkommen PatientInnen ohne Termin leider aus der Praxis gebeten werden müssen!

>PatMed ist die einzige und von uns empfohlene App, mit der sich unsere Patienten auf datensicherem Weg direkt mit unserer Praxis und ihrer elektronischen Karteikarte (Arztbriefe, Medikamentenplan, Laborergebnisse) verbinden können, um ihre Daten abzurufen, aber auch, um z.B. Termine anzufragen oder Folgerezepte zu bestellen. Eine intergrierte Messenger-Funktion erlaubt eine unkomplizierte Kontaktaufnahme mit uns, egal, welches Anliegen Sie haben. Die PatMed-App gibt es in den einschlägigen Stores (GooglePlay, AppStore) zum Herunterladen. Sie ist weiterhin kostenfrei! Wenn Sie sich dafür entschieden haben bekommen Sie von uns in der Praxis ein Registrierungs-Dokument. QR-Code scannen und Sie können datensicher loslegen!

>Die Vertretung durch den Hausärzteverband in München und Berlin wird für uns Hausärztinnen und Hausärzte in der immer rauher werdenden medizinischen Versorgungsrealität immer wichtiger, um uns weiterhin so umfassend um Ihre Anliegen kümmern zu können.
Sie können ein sichtbares Zeichen setzen und uns unterstützen, in dem Sie am Hausarzt-Modell Ihrer Krankenkasse teilnehmen (eine Unterschrift in der Praxis). Sie profitieren zusätzlich, da das Hausarzt-Modell weiterhin eine Gesundheitsuntersuchung alle 2 Jahre möglich macht (anstatt nurmehr alle 3 Jahre). Zusätzlich haben wir unsere Sprechzeiten exklusiv für Patientinnen und Patienten erweitert, die sich in das Hausarzt-Modell eingeschrieben haben. Sprechen Sie uns an!