Dres.med. Andreas Spiegl, Agnes Bitterlich; Ulrike Plail, Alexander Baur
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Immer mehr Menschen – etwa 1 Million in Deutschland – müssen aufgrund einer Erkrankung Marcumar (Antikoagulantien vom Typ Cumarinderivate) einnehmen. Für viele Patienten ist die Behandlung mit derartigen Medikamenten eine entscheidende, lebenslange Notwendigkeit, die von vielen als Belastung empfunden wird. Neben den Sorgen über eine eingeschränkte Alltagsgestaltung durch verstärkt blutende Verletzungen und die regelmäßigen Arztbesuche zur “Quick”-Kontrolle kommt in vielen Fällen eine Verunsicherung bezüglich einer Kostumstellung hinzu.

Wie wirken Gerinnungshemmer?

Um die Entstehung eines Blutgerinnsels (Thrombus) bzw. einer Embolie zu verhindern, wird durch die Gabe von Marcumar das Blut daran gehindert, zu schnell zu gerinnen. Diese setzen die natürliche Gerinnungsneigung des Blutes herab, ohne sie jedoch völlig aufzuheben – es dauert also länger, bis das Blut gerinnt. In den Leberzellen wird für die Produktion der meisten Gerinnungsfaktoren Vitamin K benötigt. Cumarine wie Marcumar® hemmen die Bildung dieser Vitamin K-abhängigen Gerinnungsfaktoren. Sie sind die Gegenspieler des Vitamin K und verdrängen es aus seinem Wirkort an der Leberzelle. Dadurch wird die Produktion der Gerinnungsfaktoren herabgesetzt und die Gerinnungszeit des Blutes verlängert. Die Herabsetzung der Gerinnbarkeit des Blutes ist abhängig von der Dosis des Marcumar.

Quick oder INR?

Zur Wirkungskontrolle diente bisher der Quick-Wert. Leider jedoch sind die Quick-Werte unterschiedlicher Labore meist nicht miteinander vergleichbar. Eine Erfahrung, die man z.B. beim Arzt-/Labor- Wechsel im Urlaub macht. Aus diesem Grund wird neben dem Quick-Wert besser der INR-Wert zur Wirkungs-Kontrolle benutzt (INR = Interationale normalisierte Ratio). Die INR-Werte unterschiedlicher Labore sind gut vergleichbar. Wenn die Blutgerinnung durch Marcumar gehemmt wird, wird der Quick-Wert niedriger, die INR höher. “Normal” sind ein INR-Wert von 1, 0 (bzw. Quick-Werte zwischen 70-130%) Ein INR-Wert von z B über 2,0 oder (ein Quick-Wert von z. B. 40%) zeigt eine verzögerte Gerinnbarkeit des Blutes an.

Das erstrebte Ziel der Anwendung von Gerinnungshemmern ist es, die Entstehung von Blutgerinnseln zu verhindern. Mit ihrer Hilfe wird also die Blutgerinnungszeit so weit verlängert, daß ein optimaler Schutz vor Gerinnselbildung mit minimaler Blutungsgefahr gewährleistet ist. Dieser erwünschte Bereich der verlängerten Gerinnungszeit nennt man den ”

therapeutischen Bereich”. Dieser individuell für jeden Patienten bestimmte Bereich sollte in Ihrem Marcumar-Ausweis angegeben sein.

Muß eine Diät eingehalten werden?

Marcumar verdrägnt Vitamin K in der Leber, so daß die Wirkungstärke von Marcumar vom Vitamin-K-Spiegel abhängig ist. Daher wird vielen Patienten immer wieder neben der medikamentösen Einstellung eine strikte Vitamin K-arme Diät auferlegt. Der Einfluss von Vitamin K-haltigen Nahrungsmitteln wird dabei jedoch oftmals überschätzt.

Vitamin K ist in der Natur weit verbreitet und kommt sowohl in tierischen als auch in pflanzlichen Lebensmitteln vor. Daneben findet eine körpereigene Entstehung durch Darmbakterien statt. Die unterschiedliche Vitamin K-Aufnahme aus der Nahrung und aus der körpereigenen Produktion der Darmbakterien macht eine konstante Vitamin K-Zufuhr praktisch unmöglich. In der Praxis ist es daher nicht sehr sinnvoll, eine solche Diät durchzuführen, da zu viele Parameter zu beachten wären (Fettzufuhr, Galleabsonderung, Aktivität der fettspaltenden Enzyme der Bauchspeicheldrüse).

Daher gibt es für die medikamentöse Therapie mit Gerinnungshemmern keine spezielle Diätvorschrift.

Fraglos machen sich Ernährungsumstellungen bei der Einstellung mit mit Marcumar® bemerkbar, so z. B. auf Reisen. Die dabei auftretenden Schwankungen des INR- (Quick) -Wertes liegen jedoch in der Regel in einem Bereich, der den Thromboseschutz nicht gefährdet. Deutliche Änderungen der Ernährungsweise, wie etwa der Übergang von einer durchschnittlichen konventionellen Kost auf eine sehr fettarme Ernährung oder die plötzliche Umstellung auf eine Kost sehr reich an Blattgemüsen (“Gemüsewoche”), sollten zu einer besonderen Überwachung der Gerinnungsparameter veranlassen. Ferner muß ggf. berücksichtigt werden, daß die bakterielle Synthese von Vitamin K im Dickdarm sowohl durch Umstellungen der Ernährungsweise als auch vor allem durch Gabe von Antibiotika geändert werden kann.

Prinzipiell sollte die tägliche Kost abwechslungsreich und insbesondere vitaminreich sein. Die Fettzufuhr sollte auf die Höhe der Empfehlung für die Ernährung des gesunden Erwachsenen (weniger als 30% der Energiezufuhr) begrenzt sein. Auch bei vegetarischer Kost sind keine Probleme mit der gerinnungshemmenden Therapie zu erwarten. Mäßiger Alkoholgenuß hat keine nachteiligen Folgen für die Qualität der Einstellung der Therapie.

Zusammengefaßt sind bezüglich der Ernährung nur geringfügige Einschränkungen erforderlich. Wir empfehlen vor allem: Ausgeglichene, rohkostreiche Nahrung, keine Exzesse wie Extrem-Diäten, Null-Diät o.ä.

Wie hoch ist der Vitamin K-Gehalt in Lebensmitteln ?

Die Gehaltsangaben der verschiedenen Tabellenwerke für ein und dasselbe Lebensmittel weichen zum Teil beträchtlich voneinander ab. Neben analytischen Schwierigkeiten bei der Vitamin K-Bestimmung treten auch jahreszeitliche Veränderungen im Vitamingehalt auf, weshalb verläßliche Angaben zum Vitamin K-Gehalt nicht möglich sind. Verluste bei der Speisezubereitung sind eher gering, da Vitamin K gegen Hitze und Sauerstoff relativ unempfindlich ist, dagegen wird es durch Einwirkung von Licht sehr rasch zerstört. Im allgemeinen weisen Gemüse, insbesondere grüne, blattförmige Pflanzen (beispielsweise Blattspinat, Blumenkohl, Brokkoli, Feldsalat, Grünkohl, Kopfsalat, Lauchgemüse, Mangold, Rosenkohl, Sauerkraut, Soja, Zwiebeln) hohe Gehalte (> 100µg/100g Lebensmittel), Getreide, Eier, Kartoffeln und Fleisch mittlere Gehalte (10-100µg/100g Lebensmittel) und Fisch, Früchte und Milchprodukte weisen niedrige Gehalte (< 10 µg/100g Lebensmittel) auf.

Vitamin-K-Gehalt von Nahrungmitteln

hoch (>100µg/100g) mittel (10-100µg/100g) niedrig (<10 µg/100g)
Blumenkohl Bohnen Hafer-Korn
Broccoli Erbsen Honig
Innereien Erdbeeren Kuhmilch
Kohl Kartoffeln Ei
Rindfleisch (fett) Kornprodukte
Sauerkraut
Schweinefleisch
Spinat

Aktuelles

>>Wir gratulieren unserer MFA Lena Forsthofer sehr herzlich zur bestandenen Prüfung zur Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen und freuen uns über nun noch mehr Expertise in unserem MFA-Team !

>Wir gratulieren unserer MFA und VERAH Stephanie Genzel sehr herzlich zur nun auch noch erfolgreich abgelegten Prüfung zur Nicht-ärztlichen Praxisassistentin (NäPa). Entsprechend hervorragend qualifiziert ist sie ein wichtiger Baustein, um unsere Hausbesuchstätigkeit weiter aufrecht halten zu können.

>> Wir verabschieden unseren Weiterbildungsassistenten, Herrn Dr. Benedikt Hohlfeld, der sich demnächst seiner Facharztprüfung unterziehen wird , danken ihm für seine Mitarbeit in unserer Praxis und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute!

>>Nachdem wir die Stellen bislang nicht nachbesetzen konnten sind wir gezwungen, unsere Sprechstunden anzupassen. Herr Baur wird im Zuge dessen, ebenso wie Dr. Spiegl, nur noch in der Praxis in Murnau arbeiten. Für die Praxis in Eschenlohe konnten wir Dr. Franz Schaffer gewinnen, der einige Stunden seines Ruhestandes opfert, um dort die Versorgung weiter aufrecht zu erhalten. Herzlich Willkommen zurück, Dr. Schaffer!

>>Das eRezept für PatientInnen der gesetzlichen Krankenkassen ist da! Künftig erhalten Sie Ihre Medikamente direkt in der Apotheke, indem Sie nach Folge-Bestellung oder Neu-Verordnung bei uns dort Ihre Versichertenkarte vorzeigen. Bitte beachten Sie, dass wir eRezepte nur ausstellen können, wenn Ihre Versichertenkarte im aktuellen Quartal bereits eingelesen ist und planen (bei Folge-Rezepten) eine Bearbeitungsdauer von 1 Werktag von Bestellung bis Abholung aus der Apotheke ein !

>>Für unsere Videosprechstunde bekommen Sie einen link per SMS auf Ihr Mobiltelefon (bitte stellen Sie für die vereinbarte Zeit eine ausreichende Datenverbindung sicher!). Wenn Sie diesen anklicken befinden Sie sich in unserem virtuellen Wartezimmer. Bitte verlassen Sie dieses nicht, bis sie drankommen- es kann durchaus auch bei der Videosprechstunde zu Wartezeiten kommen, wenngleich wir natürlich auch hier bemüht sind, diese kurz zu halten.

>> Unsere Praxen dürfen bei Infekten (Schnupfen, Halsschmerzen,Husten,Heiserkeit, Fieber,Erbrechen,Durchfall,Bindehautentzündung etc.) nur mit FFP-2-Masken oder chirurgischem Mund-Nasenschutz betreten werden!

>>Aus gegebenem Anlass möchten wir Sie herzlich bitten, organisatorische und nicht-dringliche Terminwünsche möglichst NACHMITTAGS auf unseren Anrufbeantworter zu sprechen. Unsere Mitarbeiterinnen werden der schieren Masse an Anrufen vor allem am Vormittag nicht mehr Herr und dringliche medizinische Anliegen werden so u.U. verzögert bearbeitet! Wir bitten Sie insgesamt auch um Geduld und Freundlichkeit in diesen schwierigen Zeiten: Wir arbeiten mittlerweile anhaltend über unsere Belastungsgrenzen hinaus. Wenn wir durchhalten sollen geht das nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme und einem höflichen Miteinander!

>> Bitte nutzen Sie- sollten Sie ein anderes Anliegen als einen Sprechstundentermin bei uns haben- wenn irgend möglich unsere Angebote wie unseren Anrufbeantworter (Durchwahl -0), Rezept-Anrufbeantworter (Durchwahl -11) sowie unsere App Patmed®, mit der Sie unkompliziert per Messenger mit uns Kontakt aufnehmen können, Ihre Befunde abrufen können und nun auch sogar Ihre Rezepte bestellen können (wir hinterlegen sie dann in der Plexiglas-Box an den jeweiligen Praxis-Türen).
So können wir unser Ziel, den Praxisablauf möglichst geordnet zu gestalten und die Infektionsgefahr in Innenräumen für Sie und uns zu minimieren, erreichen, indem sich nur wenige Patienten zur gleichen Zeit in der Praxis aufhalten. Bitte haben Sie Verständnis, dass bei zu hohem Patientenaufkommen PatientInnen ohne Termin leider aus der Praxis gebeten werden müssen!

>PatMed ist die einzige und von uns empfohlene App, mit der sich unsere Patienten auf datensicherem Weg direkt mit unserer Praxis und ihrer elektronischen Karteikarte (Arztbriefe, Medikamentenplan, Laborergebnisse) verbinden können, um ihre Daten abzurufen, aber auch, um z.B. Termine anzufragen oder Folgerezepte zu bestellen. Eine intergrierte Messenger-Funktion erlaubt eine unkomplizierte Kontaktaufnahme mit uns, egal, welches Anliegen Sie haben. Die PatMed-App gibt es in den einschlägigen Stores (GooglePlay, AppStore) zum Herunterladen. Sie ist weiterhin kostenfrei! Wenn Sie sich dafür entschieden haben bekommen Sie von uns in der Praxis ein Registrierungs-Dokument. QR-Code scannen und Sie können datensicher loslegen!

>Die Vertretung durch den Hausärzteverband in München und Berlin wird für uns Hausärztinnen und Hausärzte in der immer rauher werdenden medizinischen Versorgungsrealität immer wichtiger, um uns weiterhin so umfassend um Ihre Anliegen kümmern zu können.
Sie können ein sichtbares Zeichen setzen und uns unterstützen, in dem Sie am Hausarzt-Modell Ihrer Krankenkasse teilnehmen (eine Unterschrift in der Praxis). Sie profitieren zusätzlich, da das Hausarzt-Modell weiterhin eine Gesundheitsuntersuchung alle 2 Jahre möglich macht (anstatt nurmehr alle 3 Jahre). Zusätzlich haben wir unsere Sprechzeiten exklusiv für Patientinnen und Patienten erweitert, die sich in das Hausarzt-Modell eingeschrieben haben. Sprechen Sie uns an!